Die Tage sind gezählt und bevor es zurück in die Heimat geht, wollen wir noch einen Blick auf ein paar Aktivitäten werfen, die wir in unserer Zeit in Yogya unternommen haben und die bis jetzt nicht den Weg in einen eigenen Blog-Post gefunden haben.
Merapi Offroad
Anna und ich haben die Lava-Flüsse und die Überreste des Ausbruchs von 2010 an verschiedenen Tagen und auf unterschiedliche Weise erkundet.
Anna gemeinsam mit Ulla auf einem Jeep und ich mit unserem Mitbewohner Valdemar mit dem Motorcross-Bike.
Die tiefen Gräben, gefressen von Lavaströmen, sind beeindruckend. Besonders wenn man die Umgebung mit Jeep oder Motorrad erforschen kann. Ebenfalls sehenswert ist das kleine Museum, mehr die Ruine eines alten Hauses, das mit verbrannten oder geschmolzenen Gegenständen der Anwohner und Bildern des Ausbruchs bestückt ist.
Merapi-Museum
Kurz vor unserer Abreise haben wir es dann auch endlich ins Merapi-Museum geschafft, um unseren Hausvulkan noch besser kennenzulernen. Bestiegen und befahren hatten wir ihn ja schon, jetzt konnten wir mehr über sein Inneres lernen, inklusive Erdbebensimulator. Gut, dass er während unseres Aufenthaltes so friedlich war.
Zoo
Tierparks an sich sind ja schon nicht ganz unumstritten aber wie sieht es eigentlich mit der Tierhaltung in einem Entwicklungsland aus. Und bestaunen die Besucher die gleichen Tiere wie wir oder finden sie Affen, Tiger und Schlangen gar nicht so spannend, weil sie bei ihnen vor der Haustüre wohnen? Um das herauszufinden, statteten wir dem lokalen Zoo einen Besuch ab und fanden ein paar Antworten. Die Tierhaltung ist sehr unterschiedlich. Während die Affen in ihren Gehegen zumindest ein Klettergerüst haben und sich die Größe nicht so sehr von unseren Zoos unterscheidet (also viel zu klein ist), fristen die Elefanten, angekettet und zum Teil als Reittiere ihre Runden drehend, ein trauriges Dasein. Am schlechtesten haben es allerdings die Geparden, Leoparden und Löwen, eingesperrt in ihren kleinen Käfigen. Hoffentlich dient die Baustelle daneben einem neuen, etwas weniger entwürdigendem, Zuhause.
Ansonsten ist uns aufgefallen, dass die Tiere hier viel greifbarer sind. Zum einen wortwörtlich genommen, wenn man im Vogelhaus ist und sich die bunten Rucker wenige Zentimer vor einem ohne jede Scheu auf einem Ast nieder lassen, oder man mit manchen Fotos machen kann.
Zum anderen, weil in vielen Fällen die großen Absperrungen fehlen, die wir aus unseren Zoos gewohnt sind und es somit ein leichtes wäre ins Krokodilgehege zu hüpfen oder dem Nilpferd den Kopf zu kraulen. Hier wird noch mehr auf den gesunden Menschenverstand gesetzt und der natürlichen Selektion kein meterhoher Zaun vorgeschoben.
Und ja, die Besucher im Zoo von Yogyakarta bestaunen im wesentlichen die gleichen Tiere wie wir. Zwei Tiere bestaunen sie aber ganz besonders. Uns.
Vogelmarkt
Wo wir gerade bei armen Tieren sind. Einen Vogel zu haben gehört in Indonesien zum guten Ton. Der lebt in einem kleinen Käfig vor dem Haus und pfeift und hüpft vor sich hin. Anscheinend gibt es auch Wettbewerbe, wer den besten Vogel hat und wessen Vogel das schönste Lied singt.
Und irgendwoher müssen die Besitzer ihre Vögel ja bekommen.
Dafür gibt es den Vogelmarkt, der vielmehr ein Tiermarkt ist und auf dem es von Hunden über Schildkröten bis Schlangen alles zu kaufen gibt.
Affandi Museum
Einer der bedeutendsten Künstler Indonesiens stammt aus Yogyakarta und sein ehemaliges zu Hause dient heute (und zum Teil schon zu seinen Lebzeiten) als Museum.
Kino
Der Kinobesuch ist um vieles besser als bei uns. Kein Wunder, dass wir beinahe jeden halbwegs ansehnlichen Film des letzten halben Jahres besucht haben. Alle internationalen Filme sind auf Englisch (nur mit indonesischen Untertiteln), die Kinos sind modern und die Tickets unschlagbar günstig. Nur die Nachos mit Käsesauce sind unfassbar schlecht und teuer. Aber dafür gibt es Kinosäle mit Betten und wackelnde Sitze mit Spezialeffekten. Nur Socken, lange Hose und Pullover darf man auf keinen Fall vergessen.
Friseur
Die Haare wachsen schnell und so ist ein Friseurbesuch unumgänglich. Auch wenn man sich schon fragt, wie man wohl eine Stunde später aussehen wird. Man weiß ja nie, wie das mit der Verständigung funktioniert und überhaupt, wie machen die das da? Aber ein Blick auf die gepflegten Häupter meiner Kollegen und ich war beruhigt und selbst wenn ich meine Vorstellungen nur schwer formulieren würde können, wie gesagt, die Haare wachsen schnell.
Aber die Sorgen waren unbegründet. Mein Friseur war derartig professionell und formte mit geübter Hand und in Windeseile denselben Schnitt, den ich auch in der Heimat bekommen hätte. Plus Tee, Kopf- und Nackenmassage.
Und das alles für einen Euro.
Wasserfall
Eine gute Mopedstunde von Yogya liegt ein kleiner Wasserfall, der sich hervorragend für ein paar erfrischende Stunden abseits des ganzen Trubels eignet. Für die Jungs aus der Umgebung bildet er den natürlichen Sprungturm und trotz der Sprachbarriere haben wir ein paar kleine neue Freunde gefunden.


















































Ein feines “Restlessen” habt ihr da zum Schluss in eurem Blogmenü ;-). Neuer Flatscreenersatz, Anna in der Erdbebenkammer, Luki and the gang… Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Wir freuen uns schon auf die Liveberichte dazu am Wochenende!!!! Gute Reise und bis bald 🙂
Sehr nett!!!
schön, dass ihr nun ins vulkanfreie österreich heimkommt wo wir auch alle den einen oder anderen vogel haben.